Positive Entwicklung in Büttgen

BüttgenDer Gesprächskreis für pflegende Angehörige wurde 2018 von Gerda Linden ins Leben gerufen. Seitdem entwickelt sich das Angebot positiv weiter.

Von Elisabeth Keldenich

Ende 2018 hatte sich Gerda Linden, ehemalige Leiterin einer Altenpflege-Fachschule, für die Initiierung eines Gesprächskreises für pflegende Angehörige stark gemacht: „Diese nehmen noch keine professionelle Hilfe in Anspruch, brauchen aber womöglich selbst seelische Unterstützung“, erklärte sie. Inzwischen ist das Ganze fest etabliert: Der von Seniorenbegleiterin Kati Reinartz geleitete Gesprächskreis im Rahmen der Quartiersinitiative „Älterwerden in Büttgen“ findet an jedem dritten Dienstag im Monat statt und ihm gehören mittlerweile sieben Damen und ein Herr an.

Und es sind erstaunliche Entwicklungen zu verzeichnen, die allesamt positiv seien, so Gerda Linden: Zwei nun verwitwete Damen sind immer noch dabei, dadurch habe das Ganze den Charakter einer Trauergruppe gewonnen: „Es geht ja nicht nur um Tod und Beerdigung, sondern auch um den Abschied von Kompetenzen und um das Loslassen von erwachsenen Kindern“, weiß Gerda Linden. Auch eine junge Mutter von Kindern mit Behinderungen gehört zum Gesprächskreis – die andere Generation bringt immer wieder neue Impulse.

Die 77-Jährige Gerda Linden hat den Gesprächskreis initiiert. Foto: CDU Kaarst

Die Themen sind breit gefächert: Die Frage nach der Biographiearbeit „Wie komme ich zur Pflege?“, Wahrung und Umsetzung eigener Bedürfnisse des Pflegenden, Auseinandersetzung mit dem Tod und Gesprächsführung bei Demenz auf Empathieebene. Bei Bedarf gibt es mehrere Treffen zu einem Thema. Seit 2018 wurden auch Seniorenbegleiter ausgebildet. Sie waren eigentlich „nur“ für die zu Pflegenden gedacht, um die Angehörigen im täglichen Umgang zu entlasten. Das habe sich inzwischen entscheidend verschoben, berichtet Gerda Linden: Die Seniorenbegleiter sind nun schwerpunktmäßig zu Ansprechpartnern für die pflegenden Angehörigen geworden. Das sei eine Entwicklung, die sehr gut liefe.

Es gibt aber einsame Menschen, die nicht möchten, dass jemand ins Haus kommt. „Ihnen empfehle ich den Klöndraht“, sagt Linden. Unter der Nummer 02131 2025061 stehen Ehrenamtler dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 14 Uhr bereit.

(NGZ vom 21.01.2022)

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